UN-Bericht bezeichnet christliche Lehre als diskriminierend

Quelle: FSSPX Aktuell

Palast der Vereinten Nationen in Genf

Am 21. Juni 2023 diskutierten die Vereinten Nationen den Madrigal-Bericht, benannt nach seinem Verfasser, dem costa-ricanischen Rechtsanwalt und SOGI-Experten (Sexual Orientation and Gender Identity) Victor Madrigal-Borloz. Im Mittelpunkt der Diskussion standen die Verletzung von Rechten der LGBT-Community im Rahmen der Ausübung der Religionsfreiheit.

Der Menschenrechtsrat befasste sich auf seiner 53. Sitzung in Genf mit den „wahrgenommenen Widersprüchen“ zwischen der Religions- oder Glaubensfreiheit und dem Schutz vor Gewalt und Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung und der Geschlechtsidentität. Im Madrigal-Bericht wird nämlich behauptet, dass unsere religiösen Überzeugungen gegen die Rechte von LGBT verstoßen. Der unabhängige Experte zielt dabei auf „religiöse Erzählungen“ ab, die angeblich „sexuelle und geschlechtliche Vielfalt unterdrücken und heteronormative Normen fördern“. 

Madrigal-Borloz empörte sich in seinem Bericht darüber, dass diese Narrative „historisch dazu benutzt wurden, institutionelle und persönliche Gewalt und Diskriminierung von Individuen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder ihres Geschlechts zu fördern, zuzulassen und zu tolerieren“. Er behauptete auch, dass „dies in einer Vielzahl von diskriminierenden normativen Konstruktionen resultierte, die im Laufe der Zeit verstärkt wurden.“ Madrigal-Berlioz meint, dass „explorative Beweise (...) darauf hindeuten, dass viele der Anti-LGBT-Einstellungen, die heute in bestimmten Strömungen religiöser Glaubenssysteme auftauchen, relativ neuen Ursprungs sind.“ Und er begrüßt die Tatsache, dass „selbst innerhalb dieser religiösen Traditionen viele Glaubensrichtungen heute LGBT-Identitäten umarmen (oder wieder umarmen) und die Freiheit von Gewalt und Diskriminierung aufgrund von OSIG als ein wesentliches Prinzip ihres Glaubens betrachten.“ Ziel des Abschlussberichts wird es sein, „rechtliche und politische Erkenntnisse“ darüber zu liefern, wie LGBT-Rechte und Religions- oder Weltanschauungsfreiheit miteinander verknüpft sind. 

Er wird auch Empfehlungen an Staaten und andere Interessengruppen formulieren, damit diese ihren Verpflichtungen aus den internationalen Menschenrechtsgesetzen vollständig nachkommen, das heißt LGBT-Personen zu schützen und sie zu befähigen, nach Glück zu streben und alle ihre Menschenrechte auszuüben und zu genießen. 

Das Internationale Institut für Religionsfreiheit  (IIRF)) ist eine der Organisationen, die auf den Aufruf zur Einreichung von Beiträgen reagiert haben. „Die Befürworter der SOGI-Politik neigen dazu, jede Weigerung, SOGI-Ausdrücke oder -Verhaltensweisen zu bejahen, als "Diskriminierung" zu bezeichnen. Folglich kann diese Politik sehr breit gegen religiöse Personen und Institutionen eingesetzt werden", schrieb das IIRF. Die Vereinten Nationen sollten daher vorsichtig sein, bevor sie „dieser Politik einen internationalen rechtlichen Ausdruck verleihen“, denn „wenn die SOGI-Politik verkündet wird, erlaubt sie häufig den Einsatz von staatlichem Zwang gegen abweichende Personen und religiöse Institutionen, wodurch deren Religionsfreiheit gefährdet wird.“ 

Dieser Bericht könnte dazu führen, dass Regierungen sich in religiöse Angelegenheiten einmischen: indem sie sich für ein Verbot von „Konversionstherapien“ aussprechen oder sogar die Schließung gleichgeschlechtlicher Ehen verlangen.