Portugal: Weitreichende Entscheidung über Euthanasie im Parlament

Quelle: FSSPX Aktuell

Die Portugiesische Bischofskonferenz spricht sich gegen eine ÜBerschDie Portugiesische Bischofskonferenz spricht sich gegen eine Überschreitung der ethischen Grenzen bei der Sterbehilfe aus. Die Bischöfe erinnern daran, dass „mit Euthanasie nicht das Leiden bekämpft, sondern das Leben ausgelöscht wird.“  reitung der ethischen Grenzen bei der Sterbehilfe aus. Die Bischöfe erinnern daran, dass „mit Euthanasie nicht das Leiden bekämpft, sondern das Leben ausgelöscht wird.“

Damit äußerten sich die portugiesischen Bischöfe zu dem Gesetzesvorhaben linker Parteien im portugiesischen Parlament eine Reihe von Anträgen zur weitergehenden Legalisierung der Tötung durch Verlangen durchzusetzen. Die Nachrichtenagentur Ecclesia veröffentlichte am 09. Juni eine Erklärung, in der es heißt: „Die Portugiesische Bischofskonferenz (CEP) bekräftigt ihren Widerstand gegen jeden Versuch, Euthanasie und assistierten Suizid zu legalisieren, und missbilligt die Gesetzesvorschläge, die heute in der Versammlung der Republik verabschiedet wurden.“  

Die Versammlung der Republik (Assembleia da República) ist die einzige Parlamentskammer Portugals. 

Nur wenige Stunden zuvor hatten die Abgeordneten vier Gesetzestextvorschläge angenommen.  

Beunruhigend für die portugiesischen Oberhirten ist vor allem, dass im Entwurf zur Legalisierung der Sterbehilfe in seiner neuen Fassung jeglicher Hinweis auf „tödliche Krankheiten“ als Rechtfertigung für den assistierten Suizid eliminiert wurde. „Die verabschiedeten Gesetzesentwürfe bedeuten eine Ausweitung der Legalisierung von Sterbehilfe und assistiertem Suizid über Nahtodsituationen hinaus auf unheilbare Krankheiten und Invalidität, was unsere Gesetzgebung näher an die freizügigsten Systeme heranbringt, die es bereits gibt“, kritisieren sie in ihrer Pressemitteilung. Die Bischöfe erinnerten daran, dass „wo früher das Gesetz Gottes mit dem Gebot ‚Du sollst nicht töten‘ alle Menschen schützte, das Gesetz der Menschen nun alle Menschen bedroht.“ 

Im Januar 2021 war bereits ein erster Gesetzentwurf zur Straffreiheit der Euthanasie vom Parlament verabschiedet worden, bevor er Ende letzten Jahres durch ein Veto des Präsidenten verhindert wurde. Der Präsident der Republik Portugal, Marcelo Rebelo de Sousa, ein bekennender Katholik, warf dem damaligen Entwurf „innere Widersprüche“ vor. 

Die vier Vorschläge, über die am 9. Juni abgestimmt wurde, sollen in einigen Monaten zu einem Text zusammengefasst werden, der dem Staatsoberhaupt erneut vorgelegt werden soll. Es stellt sich dabei die Frage, wie lange der Präsident dem politischen Druck, der zunehmend auf ihn ausgeübt wird, standhalten kann.