In Hongkong wurde der katholische Medienunternehmer Jimmy Lai wegen Betrugs verurteil

Quelle: FSSPX Aktuell

Eine der neuesten Ausgaben von Apple Daily, 11. August 2020, zeigt die Verhaftung von Jimmy Lai

Der Gründer der Zeitung „Apple Daily“, der seit fast zwei Jahren im Gefängnis saß, wurde nun nach einer neuen Anklage verurteilt. Der praktizierende katholische Unternehmer wurde beschuldigt, betrügerisch gegen einen Mietvertrag verstoßen zu haben. Währenddessen zeichnet sich ein weiterer Prozess in Bälde ab. Dieser könnte für Jimmy Lai in einer lebenslangen Haftstrafe enden.

Die kommunistische Unterdrückung kennt keine Grenzen, wenn es darum geht, Widerstand gegen ihren totalen Zugriff auf die Gesellschaft, die Menschen oder das Gewissen zu zerschlagen. In Hongkong rächten sich die neuen Machthaber, die „roten Mandarine“ brutal an einem der führenden Oppositionellen. Jimmy Lai hatte sich angeblich schuldig gemacht, die „demokratische“ Bewegung bei der Übergabe Hongkongs an China unterstützt zu haben.

Seit Dezember 2020 befindet sich der nunmehr 74-jährige Lai im Gefängnis. Er verbüßt eine dreizehnmonatige Haftstrafe ohne Bewährung wegen der Teilnahme an nicht genehmigten Demonstrationen anlässlich des Gedenkens an das Tiananmen-Massaker. Nach der Verurteilung hatte die Zeitung „Apple Daily“, deren Gründer Jimmy Lai war, ihr Erscheinen eingestellt. 

Das Hongkonger Bezirksgericht verurteilte Jimmy Lai am 10. Dezember jetzt erneut. Lai soll die Bedingungen des Mietvertrags für bestimmte Räumlichkeiten im Industriegebiet Tseung Kwan O nicht eingehalten haben. Die Staatsanwälte erklärten, dass eine von Herrn Lai für den persönlichen Gebrauch geführte Beratungsfirma von „Apple Daily“ gemietete Büroräume für Veröffentlichungs- und Druckzwecke genutzt hatte. Dies stellte ihrer Meinung nach einen Verstoß gegen die mit einer Regierungsgesellschaft unterzeichneten Mietbedingungen dar und käme einem Betrug gleich. Das Urteil des Bezirksgerichts lautete auf fünf Jahre und neun Monate Gefängnis für Jimmy Lai. Vor der kommunistischen Machtübernahme in Hongkong wäre dieser Verstoß übrigens nur als Ordnungswidrigkeit mit einer Höchststrafe von 1.500 Dollar geahndet worden.  

Anfang Dezember hätte nun ein dritter Prozess beginnen sollen, in dem Jimmy Lai vorgeworfen wird, gegen das Gesetz zur nationalen Sicherheit verstoßen zu haben. Diese Anklage hätte allen möglichen Exzessen einer ganz offensichtlich politisch instrumentalisierten Justiz Tür und Tor geöffnet. Der Termin wurde vorerst allerdings auf das nächste Jahr verschoben.  

In diesem letzten Verfahren droht Herrn Lai eine lebenslange Haftstrafe. Noch vor seiner Festnahme hatte Jimmy Lai erklärt, er sei „bereit, persönliche Opfer zu bringen“ und gegen das tyrannische Regime zu kämpfen, er weigere sich, Hongkong zu verlassen. Bisher hat der aufrechte Katholik gezeigt, wie tiefgehend seine Überzeugungen sind. Er ist den Weg konsequent gegangen und versuchte in keiner Weise, den Nachstellungen und Schikanen der Kommunisten zu entgehen.