China: Xi Jinping will Religionen systematisch sinisieren

Quelle: FSSPX Aktuell

Wenig überraschend hat Xi Jinping, der seit fast zehn Jahren an der Spitze Chinas steht, auf dem XX. Parteitag der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) eine dritte Amtszeit als Vorsitzender erhalten und wird damit seine Herrschaft über das kommunistische China fortsetzen. Damit tritt er in die Fußstapfen von Mao Zedong. Sein Programm umfasst auch Punkte, die die Religionen betreffen.

Xi Jiping ist der erste Führer nach Mao Zedong, der mehr als zwei Amtszeiten lang an der Spitze der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) und damit an der Spitze Chinas steht. In einer Rede, die sowohl eine zu verteidigende Bilanz als auch ein Programm für die Zukunft war, erwähnte Xi Jinping insbesondere seine Absicht, „die Wiedervereinigung Chinas zu vollenden“, mit einem klaren Hinweis auf das autonome Taiwan, das von den chinesischen Behörden als abtrünnige Provinz betrachtet wird.

So erklärte er: „Wir werden nicht auf die Anwendung von Gewalt verzichten und alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um alle separatistischen Bewegungen zu stoppen“, sagte der chinesische Präsident. „Die Lösung der Taiwan-Frage ist eine Angelegenheit des chinesischen Volkes selbst, die vom chinesischen Volk entschieden werden muss“, fügte er hinzu. 

In seiner eine dreiviertel Stunde dauernden Rede ging der chinesische Präsident auch auf die Frage der Religion ein. Er betonte nachdrücklich, dass China seine Bemühungen fortsetzen werde, „die Religion zu sinisieren und die Anpassung der Religion und der sozialistischen Gesellschaft systematisch zu betreiben“.

Für einen Kommunisten bedeutet dies eine absolute Kontrolle der religiösen Überzeugungen. Die chinesische Regierung nutzt zu diesem Zweck Organe, die zwischen 1953 und 1957 geschaffen wurden: religiöse Vereinigungen für Muslime, Buddhisten, Protestanten, Taoisten und schließlich für Katholiken die berüchtigte Patriotische Vereinigung der chinesischen Katholiken – eine wahrhaft schismatische Kirche.

Diese Vereinigungen dienen der kommunistischen Diktatur. Die Patriotische Vereinigung ist somit unter religiösem Deckmantel ein echter Transmissionsriemen für die marxistische Ideologie, die mit katholischen Vorstellungen ummantelt ist.

Die Partei kann sich aber auch auf das unglückliche Abkommen über die Ernennung von Bischöfen stützen, das China und der Vatikan 2018 für zwei Jahre unterzeichnet und 2020 erneuert haben. Es sollte in diesen Tagen auf Wunsch der vatikanischen Autoritäten erneut um zwei Jahre verlängert werden, obwohl die willkürliche Verhaftung vonJoseph Kardinal Zen und sein laufendes Gerichtsverfahren in Hongkong alles andere als beruhigend sind.

Die kommunistischen Machthaber werden sich jedoch durch keinerlei Vereinbarung daran hindern lassen, die chinesischen Katholiken weiterhin zu bevormunden.