Der deutsche Synodalausschuss steht vor unsicherer Finanzierung

Quelle: FSSPX Aktuell

Wird die Arbeit des Synodalausschusses, der vom Deutschen Synodalausschuss eingesetzt wurde und im März dieses Jahres zu Ende ging, an der Finanzierung scheitern? Diesen Eindruck hinterlässt die jüngste Debatte über diese Organisationsstruktur. 

Zur Erinnerung: Der bereits eingerichtete Synodalausschuss besteht aus den 27 deutschen Residenzbischöfen und der gleichen Anzahl von Mitgliedern des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) sowie aus 20 Mitgliedern, die von der letzten Vollversammlung gewählt wurden. Seine Aufgabe ist es, die Umsetzung der verabschiedeten Texte zu überwachen und die Synodenräte, zumindest auf Diözesan- und Pfarreiebene, einzusetzen. 

Zu ersten Spannungen kam es, nachdem fünf Bischöfe in Rom angefragt hatten, ob sie verpflichtet seien, sich in diese Struktur einzufügen. Ihnen wurde geantwortet, dass sie natürlich frei seien, da es sich nicht um eine offizielle kirchliche Struktur handele. 

Weitere Spannungen entstanden, nachdem die Kurie signalisiert hatte, dass es weder auf nationaler noch auf diözesaner Ebene „Synodenräte“ – in denen Bischöfe und Laien zusammenkommen, um bestimmte Entscheidungen zu diskutieren – geben könne, da dies der bischöflichen Macht widerspreche. 

Nun ist ein dritter Spannungspunkt entstanden, der den Tod der synodalen Struktur bedeuten könnte. Die Präsidentin des ZdK, Irme Stetter-Karp, äußerte sich über das Zögern einiger Bischöfe, grünes Licht für die Finanzierung des Synodalausschusses zu geben. Das ZdK zeigte sich dabei irritiert über einen am 1. Juni veröffentlichten Bericht, demzufolge einige deutsche Bischöfe offenbar zögern, den Synodalausschuss mit den notwendigen finanziellen Mitteln auszustatten. „Eine überwältigende Mehrheit der Bischöfe hat auf synodalem Wege für den Synodalausschuss gestimmt. Der Wortbruch ruiniert die Glaubwürdigkeit“, sagte Stetter-Karp. 

Dem Bericht zufolge wurde die finanzielle Entscheidung über Personal und materielle Ressourcen für den Synodalausschuss von den Bischöfen zunächst auf April und dann auf Juni verschoben. Die grundlegende Frage ist die Entscheidungsfindung über Finanzfragen im zuständigen Verband der Diözesen Deutschlands (VDD), in dem die Diözesen ihre gemeinsamen Aktivitäten gebündelt haben. Da alle Diözesen betroffen sind, müssen die Entscheidungen normalerweise einstimmig getroffen werden. Laut Katholischer Nachrichten-Agentur (KNA) erregte jedoch ein Brief des Bischofs von Regensburg, Rudolf Voderholzer – einer der konservativsten Bischöfe Deutschlands – an seine Mitbrüder große Aufmerksamkeit. Darin soll er geschrieben haben, dass es noch nicht klar sei, „ob der VDD Geld für einen Synodalausschuss zur Verfügung stellen würde.“ 

Das ZdK versucht jetzt dringend zu belegen, dass der Synodalausschuss den Bischöfen nicht schaden und ihr Amt nicht beeinträchtigen werde. „Es geht darum, den erfolgreichen Weg, den wir mit den deutschen Bischöfen eingeschlagen haben, fortzusetzen. Nur durch Reformen, wie wir sie drei Jahre lang diskutiert haben, können die Ursachen des Missbrauchsskandals nachhaltig angegangen werden“, sagte Stetter-Karp. 

Für die Präsidentin des ZdK müssten jedoch die Entscheidungsmechanismen auch in finanziellen Fragen überprüft werden. Da das oberste Entscheidungsgremium des VDD personell mit dem Ständigen Rat der Bischofskonferenz identisch ist, entscheiden faktisch die 27 Diözesanbischöfe, ob der Synodalausschuss finanziert wird oder nicht. 

„Und das, weil die Einstimmigkeit das vorherrschende Prinzip ist. Das gibt denjenigen Macht, die das Komitee nicht finanzieren wollen“, schloss Stetter-Karp. Der Vizepräsident des ZdK, Wolfgang Klose, ist zuversichtlich, „dass die Bischofskonferenz sich nicht von einigen Bischöfen in ihrem Bestreben blockieren lässt, die Beschlüsse des synodalen Weges jetzt in die Tat umzusetzen.“