Ärzteprotest gegen Transition für junge Transgender

Quelle: FSSPX Aktuell

Eine internationale Gruppe von 21 Ärzten fordert eine Änderung des medizinischen Ansatzes bei der Behandlung von Geschlechtsdysphorie bei Kindern. Sie argumentieren, dass die Tendenz, Kindern mit Geschlechtsdysphorie „Transitions“-Behandlungen anzubieten, nicht durch wissenschaftliche Erkenntnisse gestützt wird und schwerwiegende Folgen haben kann.

Mit einem offenen Brief, der am 13. Juli im Wall Street Journal veröffentlicht wurde, antworten die Ärzte auf einen Brief von Stephen Hammes, dem Vorsitzenden der Endocrine Society, in dem er behauptete, dass medizinische Behandlungen „das Wohlbefinden von Transgendern verbessern und das Selbstmordrisiko senken.“ Hammes nahm dabei Bezug auf die „lebensrettende geschlechtsbejahende Pflege“, die den Einsatz von Hormonen und irreversible Operationen an den Fortpflanzungsorganen beinhaltet, die manchmal bei Kindern unter 18 Jahren durchgeführt werden. 

In ihrer Antwort, die diese Woche veröffentlicht wurde, argumentiert die Gruppe von Ärzten und Forschern aus Ländern wie Finnland, Frankreich, Südafrika und den USA, dass die Risiken der Verwendung von geschlechtsspezifischen Hormonen bei jungen Menschen „erheblich sind und Unfruchtbarkeit, lebenslange Abhängigkeit von Medikamenten und mit Reue verbundene Not umfassen.“ 

Mehrere europäische Behörden und internationale medizinische Gruppen „empfehlen nun Psychotherapie anstelle von Hormonen und Operationen als erste Behandlungslinie für junge Menschen mit Geschlechtsdysphorie“, schreiben die Ärzte. Sie fordern die US-amerikanischen medizinischen Fachgesellschaften auf, „ihre Empfehlungen an die verfügbaren Beweise anzupassen“, anstatt „die Vorteile zu übertreiben und die Risiken herunterzuspielen.“ 

Warnungen aus Norwegen, Frankreich und den USA 

Zu den Unterzeichnern des Briefes gehört auch Anne Wæhre, Beraterin am Universitätskrankenhaus in Oslo. Norwegen ist eines der europäischen Länder, die darauf verzichtet haben, jungen Transgendern eine Behandlung anzubieten. Anfang 2023 forderte der Gesundheitsforschungsrat des Landes eine Überarbeitung der Leitlinien für chirurgische Eingriffe und Hormonbehandlungen bei Transgender-Kindern. 

Auch mehrere französische Ärzte unterzeichneten den Brief, darunter Céline Masson, Professorin an der Jules-Verne-Universität in der Picardie. Die französische Nationalakademie für Medizin erklärte im vergangenen Jahr, dass „größte medizinische Vorsicht gegenüber Kindern und Jugendlichen geboten ist“, die behaupten, sich mit dem anderen Geschlecht zu identifizieren. Bei der Verwendung von Hormonen in diesen Altersgruppen sei „größte Zurückhaltung“ geboten, sagte Céline Masson und wies auf Nebenwirkungen hin, „wie Auswirkungen auf das Wachstum, Knochenbrüchigkeit, Unfruchtbarkeitsrisiko, emotionale und intellektuelle Folgen und bei Mädchen auf Symptome, die an die Menopause erinnern.“ 

In den USA haben einige Forscher versucht, die landes- und weltweit explosionsartige Zunahme der Zahl von Jugendlichen, die sich als Transgender bezeichnen, zu erklären. Im Jahr 2018 verfasste Lisa Littman, damals außerordentliche Professorin an der Icahn School of Medicine at Mount Sinai, einen kontroversen Bericht über das Phänomen der ihrer Meinung nach zu rasant auftretenden Geschlechtsdysphorie. In ihrem Bericht beschrieb Frau Littman den Zustand der „beginnenden Geschlechtsdysphorie“ als einer Art Gruppenzwang unterliegend. Denn die Neigung zur Geschlechtsdysphorie trete scheinbar „im Zusammenhang mit der Zugehörigkeit zu einer Gruppe von Gleichaltrigen auf […], in der ein, mehrere oder alle Freunde im gleichen Zeitraum geschlechtsdysphorisch geworden sind und sich als Transsexuelle identifiziert haben.“  

Unabhängig davon haben sich die wichtigsten US-Behörden, einschließlich der us-amerikanischen Bundesregierung, öffentlich für die Behandlung von jungen Transgendern ausgesprochen. Das Büro für Bürgerrechte des US-Ministeriums für Gesundheit und Soziale Dienste erklärte im vergangenen Jahr, dass „die geschlechtsbejahende Behandlung von Minderjährigen“ angeblich deren „körperliche und geistige Gesundheit verbessern“ könne.