US-amerikanische „Pro-Life“-Mitglieder werden aktiv

06. Februar 2023
Quelle: fsspx.news

Ein Hoffnungszeichen aus den USA: Nach der Abschaffung des Urteils Roe v. Wade ergreifen Lebensschützer die Initiative, um in das Gesundheitssystem einzugreifen. Sie wollen Fachkräfte ausbilden, die sich für die Kultur des Lebens einsetzen.

Die historische Entscheidung, die am 24. Juni 2022 auf der anderen Seite des Atlantiks getroffen wurde, ist in den Köpfen der Menschen absolut präsent. An diesem Tag hob der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten das Urteil Roe v. Wade aus dem Jahr 1973 auf und beendete damit fast ein halbes Jahrhundert landesweit rechtlich erlaubter Abtreibungen. 

Die Auswirkungen dieses politischen Erdbebens sind in den Kreisen der Lebensschützer noch immer zu spüren. Sie scheinen durch den Schlag, den das höchste Gericht des Landes der Kultur des Todes versetzt hat, wie beflügelt: Einige katholische Universitäten haben sogar beschlossen, sich stärker im medizinischen Bereich zu engagieren und Studiengänge anzubieten, die sich mit der Achtung des Lebens befassen.

Mehr als die Hälfte der Hochschulen, die im Newman Guide, einer Liste konservativer katholischer Colleges und Hochschulen, aufgeführt sind, bieten spezielle Ausbildungen im Gesundheitsbereich an. Der Newman Guide ist eine Publikation des Kardinal-Newman-Instituts, das Universitäten unterstützt, die sich verpflichten, eine Ausbildung anzubieten, die mit der katholischen Moral und den katholischen Dogmen in Einklang steht. 

Ziel der Hochschulen ist es nun, mehr lebensbejahendes Pflegepersonal in den Krankenhäusern des Landes zu beschäftigen, um Praktiken, die der natürlichen und christlichen Ethik widersprechen, zurückzudrängen. Es gibt immer mehr Initiativen, die in diese Richtung gehen. 

Die University of Mary in Bismarck, North Dakota beispielsweise, hat gerade eine Krankenpflegeschule eröffnet, in der die Schüler im ersten Jahr kein zusätzliches Schulgeld zahlen müssen.

Am Belmont Abbey College in North Carolina wird ein neues Krankenhaus gebaut, dessen Verhaltenscodex das Pflegepersonal dazu verpflichtet, die Lehre der Kirche über die Gesundheitsfürsorge treu zu befolgen und jegliche Praxis oder Zusammenarbeit bei Abtreibung, Euthanasie oder Sterilisation abzulehnen.

Ein weiteres ermutigendes Beispiel ist das Benedictine College in Atchison, Kansas, das eine führende Rolle bei der Ausbildung von lebensbejahenden Gesundheitsfachkräften spielen will. Das College kündigte an, dass es die Einrichtung einer neuen, unabhängigen medizinischen Hochschule plane, die auf „der wesentlichen Rolle des katholischen Glaubens und der katholischen Ethik in den Wissenschaften“ basiere. Aber das ist noch nicht alles: An dieser Einrichtung in Kansas belegen die Studenten Kurse über Bioethik und die Sensibilisierung für natürliche Methoden der Geburtenkontrolle. Jedes Jahr wird dem künftigen Gesundheitspersonal von der Hochschule eine Messe gewidmet, es werden spirituelle Einkehrtage veranstaltet, Bibelstudien angeboten und bekannte Redner aus Pro-Life-Kreisen eingeladen. 

Kelly Salomon, Leiterin des Newman Guide am gleichnamigen Institut, meint: „Proaktiv zu sein wird in Zukunft nicht nur eine Anforderung, sondern auch eine der effektivsten Formen der Evangelisation sein. Alle Bemühungen katholischer Universitäten, lebensbejahendes Gesundheitspersonal auszubilden, sollten anerkannt und gefördert werden.“ 

Es ist ausgesprochen erfreulich, dass diese Initiativen entstanden sind.